Haare färben: Wie schädlich ist es?

Eine Beach Blonde Mähne, Rassiges Schwarz, Karamellbrauner Traum… ja, all das ist möglich und durch die vielen Möglichkeiten der Colorationen und neuen Trends können wir uns immer wieder neu erfinden. Sounds fun? Zeit für ein wenig Real Talk…

Ist Haare färben schädlich?

Wie funktioniert das Haarefärben eigentlich?

Jede künstliche Haarfarbe (ob auswaschbar oder nicht) greift die Haare an. So ist es leider. Damit sich die Farbpigmente im Haar einlagern können, muss zunächst die schützende Schuppenschicht jedes einzelnen Haares gelockert werden. Dies geschieht in den meisten Fällen durch den Zusatz von Ammoniak. Unterstützt von einem Oxidationsmittel (Wasserstoffperoxid) quellen die im Färbeprodukt enthaltenen Farbpigmente auf und lagern sich dauerhaft im Haar ein. Um nun das Färbeergebnis so lange wie möglich beizubehalten und das gereizte Haar zu beruhigen, ist es immens wichtig, auf gute Pflege zu setzen. Wir beraten dich dazu gerne ausführlich was für dich und dein Haar das Beste ist.

Lösen Haarfärbemittel Krebs aus?

Tatsächlich gibt es wissenschaftliche Studien, die Haarfärbemittel mit der Entstehung von Krebs in Verbindung bringen. Demnach hätten Menschen, die sich regelmäßig die Haare färben (lassen), vor allem aber wir, die Friseurinnen und Friseure, ein erheblich höheres Krebsrisiko als der Rest der Bevölkerung.

Auf diese Studien wird immer wieder verwiesen und daraus abgeleitet, dass Haarfärbemittel in höchstem Maße gefährlich seien. Allerdings wird nur selten erwähnt, dass die Studienergebnisse für moderne Haarfärbemittel keine Gültigkeit besitzen. Denn: Die Studien und damit auch die untersuchten Produkte sind mehrere Jahrzehnte alt.

Der aktuelle Stand der Forschung

Die Stoffe, die damals in Haarfärbemitteln enthalten waren, sind heute von den Zutatenlisten verbannt. Seit dem Jahr 2006 gilt eine neue EU-Vorschrift: Jetzt sind nur noch Inhaltsstoffe erlaubt, für die Sicherheitsdossiers vorliegen. Die Europäische Kommission bezeichnet die in der EU erhältlichen Haarfärbemittel als sehr sicher.

Ein bedenklicher Stoff ist jedoch zu nennen: aromatische Amine, die häufig in Haarfärbemitteln enthalten sind. Zu ihnen besteht noch Forschungsbedarf, denn sie werden ebenfalls mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht.

In der Forschung werden dauernd neue Erkenntnisse gewonnen. So ist es natürlich möglich, dass sich in Zukunft doch noch herausstellt, dass der eine oder andere Inhaltsstoff von Haarfärbemitteln schädlich ist.

Ist Haare färben schädlich?

Allergien auf Haarfärbemittel

Auch wenn das Krebsrisiko durch eine Haarfärbung gemäß den aktuellen Erkenntnissen nicht erhöht wird, sind Haarfärbemittel auch nach heutigem Wissensstand nicht ganz ungefährlich. Viele von ihnen enthalten Chemikalien, die zum Teil schwere allergische Reaktionen – bis hin zu einem anaphylaktischen Schock – auslösen können. Zu den Stoffen, die besonders häufig Allergien auslösen, gehören unter anderem: 
  • Toluene-2,5-Diamine Sulfate
  • Paraphenylendiamin (PPD)
  • Resorcin
Manche von ihnen sollen auch die Leber und die Nieren schädigen können. Dass diese Auswirkungen beim Haare färben auftreten könnten, ist nicht ausgeschlossen. Ammoniak, das in vielen Haarfärbungen dazu dient, die schützende Schuppenschicht der Haare zu lösen, sodass die Farbpigmente besser eindringen können, macht die Kopfhaut zudem durchlässiger für Schadstoffe.

Haare färben in der Schwangerschaft?

Häufig wird davon abgeraten, die Haare in der Schwangerschaft zu färben oder zu tönen. Die Färbemittel, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind, enthalten keine Stoffe, die nach heutigem Wissensstand erwiesenermaßen gesundheitsschädlich sind. Dennoch ist nicht ganz ausgeschlossen, dass es zu Gesundheitsschäden kommen kann.

Wenn du schwanger bist oder dich in der Stillzeit befindest und ganz sichergehen willst, solltest du daher vom Färben der Haare absehen oder uns auf unsere Möglichkeiten der Haarfarben die extra für Schwangere entwickelt wurden, ansprechen.

Ist Haare färben schädlich?

Haare färben ohne Chemie?

In den letzten Jahren wurde viel über die Risiken bei der Anwendung von Haarfärbemitteln diskutiert. Infolgedessen sind zahlreiche natürliche Produkte auf den Markt gekommen. Inzwischen gibt es eine große Auswahl an pflanzlichen Haarfärbemitteln, die ohne bedenkliche Stoffe auskommen und mit denen man die Haare natürlich färben kann.

Aus gesundheitlicher Sicht sind diese Mittel zu begrüßen. Sie enthalten natürliche Stoffe wie Henna, Indigo und Kamille. Die Gefahr einer allergischen Reaktion ist hier wesentlich geringer. Pflanzliche Haarfärbemittel greifen die Haarstruktur nicht an, sondern legen sich wie ein Schutzfilm um das Haar und sorgen so nebenbei für Pflege und Glanz.

Nachteile natürlicher Haarfärbemittel

Allerdings lassen sich mit natürlichen Haarfärbemitteln nicht die gleichen Ergebnisse erzielen wie mit konventionellen Produkten. Aufhellungen sind nicht möglich und graues Haar wird nicht vollständig abgedeckt. Wie bei Tönungen verblasst die Farbe mit jeder Haarwäsche. Noch mehr als bei konventionellen Färbemitteln hängt das Farbergebnis von der Ausgangshaarfarbe ab. 

Auch ist die Anwendung natürlicher Färbemittel um einiges komplizierter als die von konventionellen. So ist die Einwirkzeit oft deutlich länger. Mitunter müssen mehrere Färbedurchgänge durchgeführt werden, bis die gewünschte Intensität erreicht ist.

Des Weiteren kann auch das natürliche Färbemittel Henna mitunter Allergien auslösen.

 

Quelle: Gesundheit.de